Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes der „Jungen Naturwächter“ Sachsen statt.
Die Teilnehmer des Herbstferienlagers von Natura Miriquidica e.V. an der Naturherberge Kammbegegnungen in Rübenau unternahmen gemeinsam mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst/ Forstbezirk Marienberg im Revier Ansprung am 10. Oktober 2023 eine Rettungsaktion kleiner Weißtannensämlinge. 28 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 15 Jahren pflanzten unter der Anleitung des Waldpädagogen Frank Köhler die im Straßengraben am Komotauer Weg wachsenden Weißtannen in den angrenzenden Waldbereich um. Aufgrund der anstehenden Grabenpflege auf dem Streckenabschnitt bestand die Gefahr, dass die jungen Bäumchen verloren gehen. Weißtannen sind in West-, Süd- und Mitteleuropa, zum Teil in Höhen bis 2000 m, beheimatet. In unseren Wäldern trifft man vor allem auf Weißtannen-Neuanpflanzungen, die oft gegen Verbiss mit einem Zaun geschützt werden müssen. Im Falle des Samenanflugs am Komotauer Weg handelte es sich jedoch nicht um gepflanzte Forstbäume, sondern um Naturverjüngung von wenigen alten Weißtannen im angrenzenden Bestand. Da alte Tannen aufgrund der Waldschadensereignisse der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Revieren des Mittleren Erzgebirgskamm heute eine Seltenheit darstellen, gilt diese massive Aussamung als eine Besonderheit im Revier. Behutsam entnahmen die Kinder und Jugendlichen die ca. 10-20 cm kleinen Bäumchen mit Wurzelballen dem recht harten Boden des wegbegleitenen Gabens und verpflanzten sie einige Meter in den Bestand rings um die alten Weißtannen. Dabei wurden vor allem geschützte Bereich an Baumstubben etc. gewählt, im den Jungbäumen beste Anwuchsbedingungen zu gewähren. Das wechselhafte Wetter vor und nach der Pflanzaktion begünstigte das Anwachsen. Weißtannenholz wird als Bauholz, für Dielen, Schindeln, Kisten und Schachteln in der Möbel- und Papierindustrie geschätzt, aber auch für den Bau von Musikinstrumenten. Gleichzeitig sind die Bäume auch ökologisch wertvoll. So gelten sie als Wirtsbaum einiger Honigtau erzeugender Schild- und Rindenläuse und spielen damit eine nicht zu unterschätzende Rolle in den Nahrungsnetzen des Waldes. So hoffen die Beteiligten, mit der Pflanzaktion zu einem stabilen Mischwald in einigen Jahren unweit des Lehmhaider Teichs beigetragen zu haben.