Naturschutz zum Mitmachen

Amphibien

 

Das Problem:

Im Frühling, wenn es langsam wieder wärmer wird, machen sich Amphibien auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Erdkröten wandern oft in einem kleinen Zeitraum in großen Gruppen. Beim Überqueren von Straßen werden zahlreiche Individuen überfahren. Man schätzt, dass dadurch ca. 1/3 aller Kröten einer Teichpopulation zu Tode kommen kann. 

Was wir dagegen unternehmen:

Seit 2012 betreuen wir einen über 400m langen Krötenzaun an der teilweise stark befahrenen Staatsstraße zwischen Reitzenhain und Satzung. Der Zaun dient dem Schutz der Tiere vor dem Verkehrstod, aber auch der Erfassung einer der höchstgelegenen Erdkrötenpopulationen im Erzgebirge. 

Wie Du Dich einbringen kannst:

Jedes Jahr wird jeweils zum Winterende der Krötenzaun mit den Kindern und Jugendlichen unseres Vereins, Freiwilligen und Mitarbeitern errichtet und von Vereinsmitgliedern sowie Mitarbeitern täglich kontrolliert. Nach Ende der Wanderung der Erdkröte bauen wir den Zaun wieder ab. Zu den täglichen Aufgaben eines Krötenzaunbetreuers zählen die Kontrolle der Fangeimer am Morgen, bei hohen Zahlen zusätzlich abends. Die Kröten werden vorsichtig eingesammelt. Die geretteten Tiere und Beifänge werden gezählt.

 

Unsere Erfolge:

In den Anfangsjahren der Krötenzaunbetreuung verzeichneten wir eine stetig steigende Anzahl wandernder Kröten an unserer Leiteinrichtung auf fast 2800 Tiere. Dies lag wahrscheinlich an den jährlichen Rettungsaktionen, welche die Erdkrötenpopulation stabilisierte. Unser Zaun deckt eine Seite des Teiches mit ihrer Zuwanderung ab, auf dem Weg zu den anderen Seiten bestehen keine Gefahren. Insgesamt konnte man in dieser Zeit also mit einer Krötenpopulation von über 5000 Tieren in dem grenznahen Stillgewässer rechnen. Seit 2018 jedoch kommt es zu einem Einbruch der wandernden Population. Die Gründe sind vermutlich vielfältig, darunter die seit Winter 2017/2018 erfolgten Harvester-Durchforstung im Überwinterungsgebiet, die Trockenheit der Sommer der letzten Jahre, die in den letzten Jahren bekannt gewordene drastisch reduzierte Insektenvielfalt sowie vermutlich auch die Einsetzung von Fischen im Laichgewässer im Rahmen der Verpachtung.

 

Unsere Unterstützer:

Dieses Vorhaben wird finanziell unterstützt durch Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gemäß Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen 2014-2020. 

Bergwiesen-Mahd

Bergwiesen-Pflege am Erzgebirgskamm – eine Grundlage für den Artenreichtum

Unser Engagement als Förderverein Natura Miriquidica e.V. für den Natur- und Umweltschutz konzentriert sich mit der Durchführung regionaler Projekte auf die Probleme an der Basis, dort wo sie sichtbar und vor allem angreifbar sind. Dazu gehört auch die sich aktuell dramatisch verschlechternde Situation (Artenverarmung durch Nutzunsintensivierung und Überdüngung, oder Vernachlässigung durch Nutzungsaufgabe) der Bergmähwiesen am Erzgebirgskamm.
Die Tätigkeit des Menschen prägt nun schon seit Jahrhunderten die Landschaft unseres Erzgebirges. Zu den wohl auffälligsten Teilen der Kulturlandschaft am Erzgebirgskamm zählen die Bergwiesen, die nach der Besiedlung und Bewirtschaftung auf den ehemals fast flächendeckend vorhandenen bewaldeten Flächen entstanden sind. Der Bergbau verschlang riesige Mengen an Holz, auch bemühten sich die siedelnde Erzgebirger, immer mehr Flächen ackerbauerlich zu nutzen. Eine kurze Vegetationsperiode, hohe Niederschläge und geringe Sommertemperaturen verhinderten und verhindern zum Teil noch heute im Bergland ab etwa 500 Metern Höhe aber einen wirtschaftlichen Ackerbau. Viehzucht und die damit verbundene Wiesenwirtschaft prägen deshalb die Landschaft. Vielfach entwickelte sich neben den Rittergütern eine vielfältige kleinbäuerliche Nutzung der Offenflächen im Nebenerwerb. Schafe und Ziegen wurden tagsüber geweidet, Milchkühe blieben ganztägig im Stall und erhielten das nach und nach gemähte Grünfutter. Auf diese Weise entstanden im Erzgebirge einzigartige Bergwiesenflächen, auf denen teilweise über 100 Blütenpflanzenarten heimisch wurden.

Der Förderverein pflegt deshalb Wiesen mit einer Gesamtpfläche von ca. 1,5ha im Bereich von Rübenau (siehe Übersichtskarte), deren natürliche Vielfalt durch Nutzungsaufgabe oder Intensivbewirtschaftung verlorenzugehen droht. Dazu zählen Bereiche in unmittelbarer Nähe zu Siedlungsflächen ebenso wie Renaturierungsflächen und Wiesen mit erheblicher Steilhanglage.

Zur Sicherung der Nachhaltigkeit befinden sich die Wiesen im Besitz des Vereins oder es liegen dauerhafte Pflege- und Nutzungsvereinbarungen mit uns vor. Ziele sind Erhöhung der Biodiversität, die Erhöhung der Strukturvielfalt und die Sicherung der Biotopvernetzung. Dazu müssen die Flächen per Hand gemäht und das Mähgut beräumt werden. Die gewonnene Biomasse, das Gras, wird vorzugsweise zu Heu für die Vereinstiere oder zur Abgabe an Kleintierhalter umgewandelt.

Finanziert werden die Maßnahmen über das EU-Förderprogramm Natürliches Erbe – (RL NE/2007) Teil B Wiederkehrende Maßnahmen zur Sicherung der natürlichen biologischen Vielfalt (NE) des Freistaates Sachsen und aus Eigenmitteln des Vereins.

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Wir werden gefördert!

Die Anschaffung der für die Biotoppflege notwendigen Technik wird finanziell unterstützt durch Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gemäß Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen 2014-2020.

„Bergwiesenbegegnungen“

Naturschutz zum Mitmachen

Jährlich laden wir für eine Woche im Sommer freiwillige Helfer (Familien, Studenten, sonstige Naturinteressierte) ein, sich bei der Grasmahd und Heuernte auf unseren Rübenauer Bergwiesen zu beteiligen. Jeder kann teilnehmen, der Interesse und Freude an und in der Natur hat und motiviert ist, bei der körperlich teils anstrengenden Arbeit auf der Wiese mit anzupacken.

  •   jeder entscheidet selbst, wie viele Tage er mithilft
  •  gearbeitet wird bei jedem Wetter
  • wir bieten allen Helfern freie Kost und Logis in der Naturherberge KAMMBEGEGNUNGEN
  • (oder alternativ auf unserem Zeltplatz)
  • nach getaner Arbeit ein tägliches Programmangebot
  • Mindestteilnahmedauer: 1 Tag
  • eine Anmeldung sichert Euch den Wunschschlafplatz im Haus
  • Eltern haften für Ihre Kinder
  • Teilnahme Kostenlos

Alle Veranstaltungsinformationen finden sie unter >> Termine.

 

Gestaltung naturnaher Blühflächen

Um für die bunte Vielfalt des Lebens zu begeistern und Handlungsalternativen aufzuzeigen, setzt sich Natura Miriquidica e.V. seit Jahren für die naturnahe Gartengestaltung ein. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge brauchen Futter, Nistmöglichkeiten und Baumaterial, wenn sie sich vermehren wollen. Wir können unseren Bestäubern enorm helfen, in dem wir ihren Lebensraum erweitern – im Garten, auf dem Balkon und auf dem Fensterbrett.

Natura Miriquidica e.V. gibt Anregungen zur Naturgartengestaltung und möchte sie motivieren, die Artenvielfalt in unsere Gärten zurückzuholen. Seit 2014 konnten bereits viele Naturgartenprojekte umgesetzt werden. Die Konzepte dafür haben wir unserem Vereinsmitglied Silke Kaden zu verdanken, die als erfahrene Naturgartenplanerin mit immer wieder schönen Ideen neue Vorhaben plant. Dabei sind unsere Projekte stets Mitmachbaustellen und werden mit den künftigen Nutzern (Schüler o.ä.) umgesetzt. Gerne sind wir Ansprechpartner für Interessenten, die eine naturnahe Umgestaltung Ihres Außengeländes an Schulen, Kindergärten u.a. planen.

Wir sind Mitglied im

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Schmetterlingswiesen

Das Problem

Schmetterlinge sind selten geworden, manche Arten im Erzgebirge bereits ausgestorben. Wir Menschen haben uns daran gewöhnt, mit moderner Technik und Chemie der Landschaft zu Leibe zu rücken, auch in Städten und Dörfern. Motorsägen, Rasenmäher, Laubbläser und -sauger sowie Pestizide und Dünger kommen zum Einsatz. Geschäftig wird die Umwelt in vermeintliche Ordnung gebracht, zum existentiellen Nachteil vieler Arten, auch der Schmetterlinge.

 

Presse2 Blühflächen

Schmetterling Erzgebirge

Was wir dagegen unternehmen: 

In der Region Mittleres Erzgebirge wurde unter der Regie des Fördervereins Natura Miriquidica e.V. mit finanzieller Unterstützung durch das landesweite Projekt „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ sowie weiterer, unter anderem grenzübergreifender Förderprojekte und Jugendinitiativen aus Sachsen, vielfältige Maßnahmen zur Sicherung der erzgebirgischen Schmetterlingsvielfalt sowie ihrer Lebensräume umgesetzt und eine Sensibilisierung der Bevölkerung zur Bedeutung der Tag- und Nachtfalter in der heimischen Fauna initiiert. Schmetterlingsaktionen als fester Bestandteil der Aktivitäten der monatlichen Treffen der Vereinsjugend mit jahreszeitlich wechselnden Schwerpunktsetzungen finden statt.

Wie Du Dich einbringen kannst:

Besuch unsere Informationsstände und Mitmachstationen zum Thema „Schmetterlinge“ an Tagen der offenen Tür der regionalen Schulen, zu Festivitäten wie zum Beispiel dem Holzmarkt Marienberg sowie zu den vereinseigenen Veranstaltungen wie dem Familiennaturschutztag der Naturschutzstation Pobershau. Du kannst Dich auch an diesem Projekt beteiligen, indem Du bei der Pflege unserer Schmetterlingswiesen im Rahmen der Ehrenamtswoche „Kammbegegnungen“ mithilfst. Außerdem kannst Du Schmetterlingsnachweise in Rübenau direkt an uns melden: kay.meister@natura-miriquidica.de

Schmetterlingswiese

Unsere Erfolge: 

Wir pflegen seit Jahren mehrere Lebensräume unterschiedlicher Ausprägung (intakte Bergmähwiesen, Ruderalflächen, Renaturierungsbereiche) mit jährlicher Mahd und Stabilisierung der Nahrungs- und Fortpflanzungshabitate für Schmetterlinge sowie anschließender Artdokumentation. Diese Flächen bieten zunehmend bessere Habitateigenschaften für die heimische Schmetterlingsfauna. Auf Umweltbildungsveranstaltungen zu Aspekten der heimischen Schmetterlingsvielfalt in den mehrwöchigen, zum Teil deutsch-tschechischen Feriencamps sowie in der vereinseigenen „Naturherberge KAMMBEGEGNUNGEN Rübenau“ erreichen wir mit dem Thema zahlreiche Kinder und Jugendliche. Umfangreiche Biotopgestaltungen auf Renaturierungsflächen einschließlich der Anlage von Hochstauden-Blühflächen sowie Blühsäumen, Magerrasen, Gesteinsbiotopen, Strauch- und Baumpflanzungen und Feuchtbereichen fanden bisher schon statt. 

Unsere Unterstützer: 

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft; Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt

„Projekt Eberesche – Der Vogelbeerbaum“

 

Der Ebereschenbaum – Symbol für das obere Erzgebirge

repräsentiert für das Erzgebirge eine landschaftstypische Erscheinung. In früheren Tagen war er allgegenwärtig – in der Landschaft ebenso wie im Leben der Menschen. Dank ihrer wertvollen Rolle im Naturhaushalt und für die Ernährung der Erzgebirger erlangte die Eberesche in der erzgebirgischen Traditionspflege besondere Bedeutung.

Grund genug diesem Baum eine Plattform zu widmen, über den „Baum der Erzgebirger“ aufzuklären und alles aufzulisten, was an Wissen verfügbar ist.

Informieren Sie sich zu unserem großartigen Projekt.